Erste eigene Wohnung: Mit diesen Kosten musst du rechnen

Aktualisiert am: 11. April 2024

Der Einzug in die erste eigene Wohnung bedeutet den Weg in die Unabhängigkeit. Mit der Freiheit geht allerdings auch die Bestreitung der eigenen Kosten einher. Wir haben dir die wesentlichen Ausgaben, die du vor deiner Entscheidung zu einem Auszug von Zuhause bedenken solltest, hier in einem Überblick zusammengestellt.

Miete: Kaltmiete und Nebenkosten

Die Miete macht in der Regel den größten Posten bei den monatlich laufenden Kosten aus. Bei Single- und Zweipersonen-Haushalten kann der Anteil bei bis zu 50 Prozent liegen. Die Preise pro Quadratmeter fallen regional sehr unterschiedlich aus und auch innerhalb einer Stadt gibt es in den Bezirken große Unterschiede.

Unser Tipp für die Wohnungssuche:

Besorge dir einen aktuellen Mietspiegel von den Städten, die für deine erste eigene Wohnung in Frage kommen. Kostenfreie Mietspiegel findest du häufig auf den Webseiten von Städten und Gemeinden. Die aufgeführten Durchschnittskosten helfen dir dabei einzuschätzen, ob eine angegebene Miete zu hoch ist oder ein Bezirk ggf. grundsätzlich zu teuer für dich ist.

Deine Miete setzt sich aus der Kaltmiete und den Nebenkosten zusammen. Kaltmiete und Nebenkosten ergeben zusammen die Warmmiete, die du monatlich an deinen Vermieter beziehungsweise die Hausverwaltung überweist. Der Anteil der Kaltmiete wird für die Raumnutzung entrichtet. Die Nebenkosten werden entrichtet für:

  • Warmwasser: Vorauszahlung des Wasserverbrauchs (inkl. Abwasser) sowie Kosten und Wartung für den Wasserzähler
  • Heizung: Vorauszahlung der Heizkosten sowie Wartung der Heizungsanlage
  • Kosten für Aufzüge und Beleuchtung
  • Straßenreinigung und Müllabfuhr
  • Schornsteinfeger
  • Gebäudereinigung und Ungeziefer
  • Gartenpflege
  • Sach- und Haftpflichtversicherung
  • Kabelanschluss: Liegt im Haus ein Kabelanschluss an, wird die Grundgebühr häufig über die Nebenkosten mit abgerechnet.

Warmwasser und Heizung werden verbrauchsabhängig berechnet, daher ist die monatliche Abschlagsabzahlung ein Richtwert, der sich am Verbrauch des Vormieters orientieren sollte.

Kannst du dir eine Miete am Ort deines Studiums oder deiner Ausbildung mit deinen eigenen finanziellen Mitteln nicht leisten, kannst du eventuell eine Förderung oder einen Zuschuss beantragen. Welche Voraussetzungen hierfür gelten, erfährst du im Artikel: Die erste Wohnung finanzieren: Diese Zuschüsse und Förderungen gibt es.

Unser Tipp:

Frage deinen Vormieter oder Nachbarn nach dem durchschnittlichen monatlichen Verbrauch. Sollten sie einen höheren monatlichen Abschlag zahlen als ihn dein Vermieter bei dir ansetzt, bitte darum die Nebenkosten anzupassen. So sparst du dir eventuelle hohe Nachzahlungen.

Weitere Nebenkosten, die nicht mit der Miete abgerechnet werden

Nicht alle Kosten, die rund um deine Wohnung anfallen, sind in der Mietzahlung enthalten. Nicht in der Miete enthalten sind:

Strom

Strom liegt bei Einzug in der Wohnung bereits an und wird durch einen regionalen Grundversorger geliefert. Dieser Stromtarif ist in der Regel sehr teuer, weshalb du dich spätestens kurz nach deinem Einzug nach einem günstigeren Stromanbieter umsehen solltest.

Unser Tipp:

Um einen günstigen Anbieter zu finden, nutze Vergleichsportale im Internet. Vergleiche hier aber auch die Angebote verschiedener Portale, denn auf einem Portal sind nicht alle Anbieter vertreten.

Der durchschnittliche Stromverbrauch für einen Single-Haushalt beläuft sich auf 2.300 kWh. Die monatlichen Kosten für die Energieversorgung dafür liegen je nach Verbrauch und Anbieter zwischen 25 und 50 Euro.

Lebenshaltungskosten

Du möchtest ja nicht nur wohnen, sondern auch essen, dich kleiden, pflegen und zumindest ab und zu auch mal ausgehen. All diese Kosten fallen unter die Lebenshaltungskosten, die in den einzelnen Monaten unterschiedlich hoch ausfallen können. Die durchschnittlichen Kosten sind stark abhängig von deinem Lebensstil und deinem monatlich zur Verfügung stehenden Einkommen.

Unser Tipp:

Führe zumindest in den ersten Monaten nach deinem Einzug ein Haushaltsbuch, in das du alle deine Ausgaben einträgst. So hast du den vollen Überblick - gerade über wiederkehrende Kosten wie z.B. Streaming-Dienste, Zeitungsabos oder Handyvertrag. Sollte es mal knapp werden zum Monatsende, kannst du schnell sehen, an welchen Stellen die Kosten explodiert sind und wo du gegebenenfalls Sparpotenzial hast.

Für Lebensmittel, Bekleidung und Drogerieartikel solltest du mit circa 200 Euro pro Monat kalkulieren.

GEZ-Gebühr

Ebenfalls monatlich zu zahlen ist der Rundfunkbeitrag, auch GEZ-Gebühr genannt. Die Gebühr wird pro Haushalt entrichtet, sodass Singles hier leider höher belastet sind als Mehrfamilienhaushalte. Aktuell beläuft sich die monatliche Gebühr auf 17,50 Euro.

Unser Tipp:

Unter bestimmten Voraussetzungen, die du hier nachlesen kannst, ist eine Befreiung von der Gebühr möglich. Deinen Antrag auf Befreiung von der GEZ-Gebühr kannst du hier stellen.

Telefon, Internet und Fernsehen

Zur GEZ-Gebühr hinzu kommen weitere Kosten. Damit du überhaupt Fernsehprogramme empfangen und ins Internet gehen kannst, benötigst du einen Vertrag mit einem Anbieter. Manchmal ist Kabelfernsehen auch schon vorhanden und die Kosten dafür sind mit der Mietzahlung abgedeckt. Auch für Festnetz und/oder Handy musst du dich für ein Unternehmen entscheiden. Du kannst jeweils getrennte Anbieter oder einen Komplettanbieter wählen.

Unser Tipp:

Informiere dich online und im Freundes- und Bekanntenkreis, welche Möglichkeiten der Versorgung es gibt und welche Anbieter empfehlenswert sind. Bei der Auswahl solltest du nicht allein den Preis, sondern auch die Qualität entscheiden lassen.

Für Telefon, Internet und Fernsehen musst du monatliche Kosten von mindestens 40 Euro einplanen.

Versicherungen

Der Versicherungsschutz über deine Eltern kann bei einigen Versicherungen mit deinem Auszug enden. Das gilt zum Beispiel für die Hausratversicherung, wenn du mit dem Einzug in die erste eigene Wohnung auch dein erstes Arbeitsverhältnis beginnst. Möchtest du deinen Hausrat absichern, musst du eine eigene günstige Hausratversicherung abschließen.

Du bist dann auch nicht mehr über die Haftpflicht deiner Eltern geschützt. Eine private Haftpflichtversicherung greift, wenn du anderen Schäden zufügst und schützt dich vor hohen finanziellen Forderungen. Sie kostet dich im Monat nur wenige Euro.

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Unser Tipp:

Du solltest beim Abschluss der Privathaftpflicht auf eine ausreichende Deckung und die Abdeckung von Gefälligkeitsschäden achten. Außerdem ist eine Hausratversicherung mit Unterversicherungsverzicht und inklusive grober Fahrlässigkeit zu empfehlen. Die Kosten hängen vor allem von der Größe deiner Wohnung ab: So berechnest du die Versicherungssumme für die Hausratversicherung.

Einmalige Kosten für Umzug und Einzug

Neben den laufenden monatlichen Kosten musst du auch Geld für deinen Umzug und die Einrichtung deiner Wohnung einplanen. Hier ein Überblick:

Die Mietkaution

Mit dem Unterschreiben des Mietvertrags wird auch die Mietkaution fällig. Diese ist in der Regel, zumindest in Teilen, vor Schlüsselübergabe zu entrichten. Die Höhe der Mietsicherheit richtet sich nach deiner Kaltmiete, sie darf maximal drei Netto-Kaltmieten betragen.

Unser Tipp:

Sollte dein Erspartes für Umzug, Einrichtung und Mietkaution nicht ausreichen, kannst du die Mietkaution auch über eine Mietkautionsversicherung entrichten. So sparst du dir diesen Teil der Ausgaben und kannst dein Geld zum Beispiel für die Einrichtung deiner ersten Wohnung nutzen.

Der Umzug

Da du deine erste Wohnung beziehst und dein Hausstand damit recht klein oder gar nicht vorhanden ist, fällt dieser Posten wahrscheinlich eher gering aus. Grundsätzlich sind die Umzugskosten abhängig davon, ob du nur ein paar Straßen weiterziehst oder deinen Heimatort verlässt. Im besten Falle hast du viele fleißige Umzugshelfer aus dem Freundeskreis und der Familie, die dir beim Packen und Kistenschleppen helfen.

Unser Tipp:

Sollte doch ein Umzugsunternehmen notwendig sein, hole dir mehrere Angebote ein. Kostenlose Umzugsrechner im Internet geben die eine erste Orientierung. Bevor du eine Firma mit dem Umzug beauftragst, empfiehlt es sich, das Umzugsgut durch einen Mitarbeiter des Unternehmens begutachten zu lassen. So kann das Umzugsunternehmen ein Angebot mit Festpreisgarantie erstellen.

Die Renovierung der neuen Wohnung

Falls du die Farbgestaltung des Vormieters nicht übernehmen und deiner ersten Wohnung einen individuellen Anstrich geben möchtest, brauchst du Farben, Pinsel, Malerutensilien oder eventuell auch Tapeten. Die Höhe der Kosten hierfür ist so individuell sein wie der Geschmack.

Unser Tipp:

Schau bei Farben und Malerutensilien nicht nur auf den Preis. Günstige Farben decken nicht so gut, sodass häufiger gestrichen werden muss und du am Ende im Zweifelsfall bei mehr Arbeit dieselben Ausgaben hast.

Möbel und Einrichtung

Die erste Wohnung geht meist einher mit der ersten eigenen Einrichtung. Die Wünsche sind hier leider oft größer als das Budget. Konzentriere dich bei deinen Anschaffungen zunächst auf die Einrichtungsgegenstände, die du zum Leben tatsächlich brauchst. Deko-Sachen, ein Schuhschrank oder ein Sessel können auch noch etwas warten. Zum Einzug solltest du mindestens folgende Dinge besitzen:

  • Kühlschrank
  • Herd
  • Teller, Tassen, Besteck, Töpfe
  • Bett
  • Waschmaschine
  • Kleiderschrank

Unser Tipp:

Manchmal möchte ein Vormieter die Küche oder Möbel gegen eine Abstandszahlung übergeben. Falls das Inventar nicht gefällt oder zu teuer angeboten wird, solltest du mit deinem zukünftigen Vermieter sprechen. Grundsätzlich müssen Wohnungen komplett leergeräumt übergeben werden, sodass du zur Übernahme nicht gezwungen bist. Sind Möbel und Geräte allerdings gut erhalten, kannst du mit einer Übernahme Geld und Zeit sparen.

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