Feuerversicherung für dein Haus: Das leistet sie bei Feuer und Brand

Aktualisiert am: 19. September 2024

Ein Brand kann verheerende Schäden an einem Gebäude anrichten und entsprechend auch hohe Kosten verursachen. Mit der richtigen Versicherung für dein Haus kannst du dich gegen Brandschäden absichern. In diesem Artikel erfährst du, was eine Feuerversicherung ist und was sie nach einem Brand oder Feuer leistet.

Definition Feuer und Brand in der Versicherung

Feuer und Brand verwenden wir im Alltag häufig als Synonyme. In der Versicherung gilt ein "Brand" als Schadenfall, bei dem ein unkontrolliertes Feuer Schaden verursacht. "Feuer" ist der allgemeinere Begriff, der erst dann relevant für die Versicherung wird, wenn es sich in einen Brand verwandelt.

Definition Feuer

Defintion Brand

Der Begriff "Feuer" beschreibt allgemein das Phänomen der Verbrennung. Es umfasst alle Formen von Flammenbildung und Hitzeentwicklung, sowohl kontrolliert, wie bei einem Ofen oder einer Heizquelle, als auch unkontrolliert, wie bei einem Waldbrand.

Ein Feuer allein führt nicht zwangsläufig zu einem Versicherungsfall. Versicherungen greifen in der Regel nur dann ein, wenn das Feuer außer Kontrolle gerät und sich in einen Brand verwandelt.

Ein "Brand" hat im versicherungstechnischen Kontext eine größere Bedeutung. Gemein ist damit ein Feuer, das entweder ohne einen bestimmungsgemäßen Herd entstanden ist (zum Beispiel durch einen Blitzschlag) oder den bestimmungsgemäßen Herd verlassen hat (Feuer aus dem Kamin zündet das Sofa an) und sich selbstständig weiter ausbreitet.

Damit ein Feuer als Brand im versicherungstechnischen Sinne gilt, muss es sich aktiv ausbreiten. Zum Beispiel wird ein Feuer im Kamin nicht als Brand angesehen, aber wenn es auf den Hausrat übergreift und etwa ein Sofa Feuer fängt, spricht man von einem Brand.

Gut abgesichert bei Feuer und Brand

Die FRIDAY Hausratversicherung schützt dich gegen hohe Kosten nach einem Haus- oder Wohnungsbrand

Häufige Ursachen für Feuer und Brände im Einfamilienhaus

Ein Gebäude kann aus unterschiedlichen Gründen brennen. Oft sind es Unachtsamkeiten der Bewohner, die Brandschäden verursachen. Aber auch technische Defekte oder ein Blitzeinschlag können zu einem Feuer führen. In unserem Artikel “Was tun, wenn's brennt”, erfährst du, was im Ernstfall zu tun ist.

  • Defekte an elektrischen Leitungen oder kaputte Elektrogeräte: Fehlerhafte oder in die Jahre gekommene Elektroinstallationen, überlastete Steckdosen, beschädigte Kabel oder defekte elektrische Geräte können zu Kurzschlüssen führen, die einen Brandschaden verursachen.
  • Fahrlässigkeit im Umgang mit offenem Feuer: Unachtsamkeit beim Umgang mit Kerzen, offenem Feuer, Herden oder Grills kann einen Brand auslösen.
  • Kochen mit heißem Fett und Öl: Wird Öl in einer Pfanne zu lange erhitzt, kann es sich ab einer Temperatur von 280 Grad entzünden. Es entsteht ein sogenannter Fettbrand, der im schlimmsten Fall auf umliegende Geschirrtücher oder andere Gegenstände übergreift und das Gebäude in Brand setzt.
  • Heizungsanlagen: Schäden oder Defekte an Heizungsanlagen, die mit Öl- oder Gas betrieben werden, können einen Brand auslösen. Das Risiko hierfür vergrößert sich, wenn die Heizungen nicht regelmäßig gewartet werden.
  • Rauchen in Innenräumen: Unvorsichtiges Rauchen im Haus oder das Entsorgen von Zigarettenkippen in der Nähe brennbarer Materialien kann Brände verursachen.
  • Brandstiftung: Leider werden Brände in seltenen Fällen auch aus kriminellen Motiven herbeigeführt.
  • Unbeaufsichtigtes Kochen: Neben dem Kochen noch schnell die Waschmaschine ausräumen oder das Bad putzen, ist keine gute Idee. Heiße Herdplatten oder heiße Töpfe und Pfannen können zu einem Küchenbrand führen.
  • Blitzschlag: Gewitter sind eine oft unterschätzte Gefahr für Brände. Hat das Haus keinen Blitzableiter, kann ein Dachstuhl aus Holz schnell Feuer fangen. Mit einer Blitzschlag-Versicherung bist du dann gut beraten.

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Sichert dich auch bei Überspannungs-, Überstrom- oder Kurzschlussschäden ab, die durch einen Blitz an elektrischen Anlagen und Geräten verursacht werden.

Eine Feuerversicherung ist keine Pflicht, aber sinnvoll

Eine reine Feuerversicherung gibt es für Privatpersonen nur noch selten. Brandschäden können mittlerweile durch verschiedene Versicherungen abgesichert werden: Hausratversicherung, Wohngebäudeversicherung und Haftpflichtversicherung leisten hier für unterschiedliche Schadensfälle:

Wohngebäudeversicherung

Hausratversicherung

Privathaftpflicht

Als Hauseigentümer bist du über die Wohngebäudeversicherung gegen alle Schäden durch Brand an deiner Immobilie abgesichert. Alle mit dem Haus fest verbundenen Bestandteile wie Parkett oder Heizung sind versichert.

Werden bei einem Brand auch Kleidung, elektronische Geräte, Möbel oder Wertsachen zerstört oder beschädigt, ersetzt dir die Hausratversicherung die Kosten.

Breitet sich ein Feuer von deinem Grundstück auf das deiner Nachbarn aus, bist du in der Regel für den Schaden haftbar und haftest mit deinem privaten Vermögen dafür. Eine Privathaftpflicht übernimmt die Kosten für den Schaden.

Als Hausbesitzer ist der Versicherungsschutz aller drei Versicherungen sinnvoll, um dich umfassend gegen hohe Kosten bei einem Brandschaden abzusichern. Eine Versicherung kann im Fall eines Feuers ein „finanzieller Lebensretter“ sein.

Vor 1994 war eine Art Feuerversicherung in einigen Bundesländern Pflicht. Heute ist sie das nicht mehr. Allerdings kann dein Baufinanzierer eine Feuerversicherung als Teil der Gebäudeversicherung zur Bedingung machen, um dir einen Baukredit zu geben. Alternativ kann eine Feuerrohbauversicherung für die Dauer des Hausbaus abgeschlossen werden.

Das leistet eine Hausratversicherung bei Feuer

Brennt es in deiner Wohnung oder deinem Haus, kann ein Großteil deiner Besitztümer zerstört werden. Eine Hausratversicherung ersetzt dir den entstandenen Schaden entweder zum Zeitwert oder zum Neuwert. Sie leistet auch bei Schäden durch Blitzschlag oder durch Blindgänger Ersatz. Setzen Funken aus deinem Kamin dein Wohnzimmer in Brand, ist das ebenfalls versichert. Bei bei Brand und Feuer kannst du dich auf die FRIDAY Hausratversicherung verlassen. Im Relax-Tarif bist du sogar gegen Schäden durch Stromschwankungen abgesichert.

Diese Leistungen deckt die Wohngebäudeversicherung bei Brand und Feuer

Die Wohngebäudeversicherung deckt in der Regel Schäden ab, die durch Feuer, Blitzschlag und Explosionen entstehen und kommt für Kosten auf, die durch Beseitigung der Brandreste und Wiederaufbau des Gebäudes entstehen.

Kosten für Wiederaufbau, Abriss- und Aufräumarbeiten

Die Feuerversicherung für Wohngebäude übernimmt im Schadensfall eine Vielzahl an Kosten. Jedoch unterscheiden sich die Versicherer hier in einzelnen Details, überprüfe daher immer deinen Vertrag. Im Falle eines Brandes deckt der Versicherungsschutz in erster Linie die Kosten für folgende Maßnahmen ab: 

  • Wiederaufbau deines Hauses: Der Versicherer zahlt für die Instandsetzung von Mauerwerk, Dach, Fenster und Türen
  • Abriss- und Aufräumarbeiten: Die Kosten für die Entfernung von Brandschutt und Brandresten sowie die Sicherung der Brandstelle sind vom Versicherer abgedeckt
  • Schäden durch Löschwasser: Wird das Gebäude durch die Feuerwehr gelöscht, können dadurch Schäden entstehen. Eine Feuerversicherung deckt hier sowohl die direkten Schäden als auch Folgeschäden wie zum Beispiel Schimmel ab.

Diese Brandschäden sind in der Wohngebäudeversicherung nicht abgesichert

Hast du einen Topf auf dem Herd vergessen, der dann einen Brand verursacht, bei dem ausschließlich Hausrat und nicht das Gebäude beschädigt wird, ist dieser Schaden nicht durch die Feuerversicherung der Wohngebäudeversicherung abgesichert. In der Regel ist das ein Fall für die Hausratversicherung. Das gleiche gilt für Überspannungsschäden nach einem Blitzschlag. Darüber hinaus decken die meisten Versicherungen keine Schäden ab, die vorsätzlich herbeigeführt wurden.

Abgedeckt

Nicht abgedeckt

  • vereinbarte Schäden durch Brand, Explosion sowie Blitzschlag
  • Schäden an Mauern, Fenstern, Türen oder Dach und der sonstigen Bausubstanz sowie Schäden an allen fest verbundenen Gebäudebestandteilen wie Parkett, Heizung oder Einbauküche
  • fest montierte Markisen oder Antennen
  • Schäden an Nebengebäuden, wie zum Beispiel Garage, Carport und Geräteschuppen
  • Schäden durch Rauch- und Ruß oder Löschwasser
  • Folgeschäden durch Löschwasser
  • Vorsätzliche Brandstiftung
  • in manchen Versicherungen grobe Fahrlässigkeit
  • Gartenhaus oder Gartenlaube außerhalb des versicherten Grundstücks
  • Möbel, Kleidung oder Elektrogeräte

Wichtig: Bei Vorsatz zahlt deine Feuerversicherung nicht. Im traurigen Fall von Brandstiftung zahlt deine Versicherung in der Regel. Wird der Täter ermittelt, so tritt die Versicherung anschließend an diesen heran und fordert die entstandenen Kosten zurück.

Häufige Fragen zur Feuerversicherung

  • Gefährde ich mit einem Kaminofen den Schutz meiner Feuerversicherung?

    Ein gemütlicher Kaminofen kann eine schöne Wärmequelle sein, stellt aber auch ein potenzielles Risiko dar. Die gute Nachricht ist: Ein Kaminofen allein gefährdet in der Regel nicht den Schutz deiner Feuerversicherung. Wichtig sind jedoch eine fachmännische Installation sowie die regelmäßige Wartung: Informiere deine Wohngebäude- sowie Hausratversicherung über den neuen Einbau deines Ofens. Ein erhöhtes Risiko kann zu einem höheren Beitrag führen. Setzt du deine Versicherung nicht in Kenntnis, kann es im Schadensfall dazu kommen, dass die Versicherung Leistungen kürzt.

  • Kann ich die Beiträge zur Feuerversicherung von der Steuer absetzen?

    Grundsätzlich kannst du die Beiträge für die Feuerversicherung in der Hausrat- und in der Wohngebäudeversicherung nicht von der Steuer absetzen. Rechtlich begünstigt werden nur Personenversicherungen, wie etwa deine Privathaftpflicht als Vorsorgeaufwand.

    Aber die deutschen Steuergesetze sind kompliziert und erlauben Ausnahmen: Nutzt du zum Beispiel in einer selbstbewohnten Immobilie ein steuerlich anerkanntes Arbeitszimmer, kannst du die Beiträge der Wohngebäudeversicherung anteilig absetzen. Eine weitere Ausnahme ist das Absetzen der Feuer-Rohbauversicherung. Das ist allerdings nur möglich, wenn du bereits zur Zeit des Rohbaus nachweislich eine Vermietung oder Verpachtung planst.

  • Was passiert, wenn ich keinen Rauchmelder habe?

    Die Installation von Rauchmeldern ist in Deutschland Pflicht, sowohl für eine vermietete Wohnung als auch für deine eigene Immobilie. Das gilt in allen 16 Bundesländern. Praktisch gesehen ist es wegen der schwierigen Beweislage heute nicht zu erwarten, dass deine Feuerversicherung ohne Rauchmelder nicht zahlt. Prinzipiell sind Leistungskürzungen aber möglich. Es ist also in deinem eigenen Interesse, Rauchmelder zu installieren – auch zu deiner eigenen Sicherheit.

  • Benötige ich als Bauherr eine Feuerversicherung?

    Als Bauherr bist du während der Bauphase einem erhöhten Risiko ausgesetzt. Ein Brand kann verschiedene Ursachen haben, etwa unsachgemäß durchgeführte Schweißarbeiten oder fehlerhafte Elektroinstallationen. Eine Feuerversicherung deckt in der Regel solche Schäden ab. Für eine Finanzierung mit Kredit ist eine „Feuer-Rohbauversicherung“ Pflicht.

    Die Feuerrohbauversicherung deckt Schäden durch Feuer, aber auch durch andere Elemente wie Sturm oder Hagel ab. Sobald dein Haus steht, geht die Feuer-Rohbauversicherung in der Regel in eine normale reguläre Wohngebäudeversicherung über.

Geprüft von

Tobias ist Experte für versicherungsrechtliche Fragen. Seit Juni 2021 ist er Teil des Legal & Compliance-Teams von FRIDAY und dort inzwischen Junior Analyst. Dabei setzt er sich vor allem mit juristischen Themen in den Bereichen Compliance und Versicherungen sowohl im deutschen als auch im französischen Recht auseinander.

Bei FRIDAY arbeiten Menschen aus unterschiedlichen Bereichen eng zusammen. Wir investieren viel Zeit und Energie, um dir in unserem Magazin umfassende und hilfreiche Artikel zur Verfügung zu stellen. Damit dabei auch immer alles seine Richtigkeit hat, werden unsere Texte von unseren FRIDAY-Experten aus den jeweiligen Fachbereichen geprüft.

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