Hausratversicherung & Keller: zahlt die Versicherung im Schadenfall?

Ob der Keller in der Hausratversicherung versichert ist, hängt vor allem davon ab wo er sich befindet und wie er genutzt wird:

• Keller im Einfamilienhaus als Abstellfläche
• Keller im Einfamilienhaus als Party- oder Hobbyraum
• Gemeinschaftlich genutzter Keller im Mehrfamilienhaus
• Ein eigener Keller im Mehrfamilienhaus

Doch nicht die Nutzung allein, sondern auch die Bedingungen der jeweiligen Hausratversicherung sind entscheidend dafür, welche Schäden im Keller von der Versicherung übernommen werden.

In einem Einfamilienhaus zählen die im Keller aufbewahrten Sachen automatisch als Teil des Hausrats. Damit sind alle Gegenstände, die du im Keller im Einfamilienhaus aufbewahrst in der Hausratversicherung versichert. Hierbei spielt es keine Rolle, ob der Keller nur ein Abstellraum ist oder als Wohnraum genutzt wird.

Gehört zu deiner Wohnung in einem Mehrfamilienhaus ein eigener Keller, ist dieser in der Regel über die Hausratversicherung mitversichert. Voraussetzung ist, dass nur du und deine Familienangehörigen, bzw. die in deinem Haushalt lebenden Personen Zugang zu diesem Keller haben. Er muss mit einem Schloss gesichert sein und im besten Falle ist er von außen nicht einsehbar. Am besten schaust du nochmal in die Versicherungsbedingungen deiner Hausratversicherung und vergewisserst dich, unter welchen Voraussetzungen auch Schäden im Keller übernommen werden.

Gibt es in deinem Wohnhaus einen Gemeinschaftskeller, der beispielsweise für das Abstellen von Fahrrädern oder Kinderwägen genutzt wird, ist dieser in den meisten Hausratversicherungen nicht mit eingeschlossen. Wird dir aus dem Gemeinschaftskeller dein Fahrrad oder Kinderwagen gestohlen, musst du für deine Schaden leider selbst auskommen. Bist du bei FRIDAY versichert, hast du Glück im Unglück. Denn wir übernehmen auch die Kosten für den Diebstahl deines Fahrrads aus einem Gemeinschaftskeller.

Für die Berechnung der Versicherungssumme für deine Hausratversicherung ist es wichtig zu wissen, ob der Keller zur Wohnfläche gehört. Denn die Berechnung deines Versicherungsbeitrags erfolgt anhand deiner Wohnfläche. Der Grund dafür ist, dass je mehr Wohnfläche du bewohnst, desto mehr Hausrat besitzt du in der Regel. Und desto größer ist damit die mögliche Summe, die bei einem Schadenfall als Erstattung anfällt. Deshalb steigen deine Beiträge mit der Größe deiner Wohnung.

Da du den Keller im Mehrfamilienhaus nur als Abstellfläche nutzt, zählt er nicht zur Wohnfläche. Bei der Quadratmeterzahl zur Berechnung deines Beitrags gibst du nur die Wohnräume deiner Wohnung an. Lagerst du in deinem Keller teure Gegenstände, musst du sicherstellen, dass du nicht unterversichert bist und im Schadensfall einen Teil der Kosten selbst zahlen musst. Auf Nummer sicher gehst du mit einer Hausratversicherung mit Unterversicherungsverzicht.

Anders sieht es im Einfamilienhaus aus. Hier entscheidet die Nutzung des Kellers darüber, ob du die Quadratmeter zur Berechnung deiner Versicherungssumme für die Hausratversicherung angeben musst oder nicht. Nutzt du den Keller in deinem Einfamilienhaus als Hobby- oder Partyraum handelt es sich um einen Wohnraum, den du bei der Wohnfläche berücksichtigen musst. Handelt es sich um einen reinen Abstellraum, fließt der Keller nicht in die Berechnung der Wohnfläche mit ein.

Für deine im Keller gelagerten Sachen hast du denselben Versicherungsschutz wie für den Hausrat in deiner Wohnung:

Brand: Entsteht in deinem Keller ein Brand durch ein defektes Kabel, ersetzt dir Hausratversicherung den Neuwert deiner zerstörten Sachen.

Wasserschaden: Nicht jeder Wasserschaden im Keller ist abgesichert. Ist die Ursache für den Schaden der Rohrbruch einer Trinkwasserleitung, bekommst du deinen Schaden ersetzt. Wohnst du in einem Mehrfamilienhaus kann es sein, dass deine Hausratversicherung den Schaden nicht zahlt, da die beschädigten Rohre, aus denen das Wasser ausgetreten ist, nicht zu deiner Wohnung gehören.

Einbruch: War dein Keller ausreichend geschützt und verschlossen, erhältst du nach einem Kellereinbruch Schadensersatz. Das gilt übrigens auch für dein Fahrrad oder E-Bike, wenn es aus deinem eigenen Keller gestohlen wurde. Damit du es auch ersetzt bekommst, wenn es angeschlossen aus dem Gemeinschaftskeller geklaut wurde, empfiehlt sich eine Fahrrad-Diebstahl-Versicherung.

Damit deine Hausratversicherung etwa einen Schaden nach einem Einbruch im Keller übernimmt, muss der Zugang zu deinem Keller verschließbar sein. Wie das Schloss an deinem Keller beschaffen sein muss, damit dein Keller als ausreichend geschützt gilt, liest du am besten in den Bedingungen deiner Hausratversicherung nach. 

Kann die Tür des Verschlags auch mit einem Tritt geöffnet werden, sodass Diebe leicht eindringen können, hast du meist schlechte Karten gegenüber der Versicherung. Das ist zum Beispiel der Fall, wenn dein „Keller“ nur ein Lattenverschlag mit einem kleinen Vorhängeschloss ist. Viele Versicherungen bestehen daher auf einen gemauerten Keller, in den schwerer eingebrochen werden kann.

Grundsätzlich besteht für deine Sachen im Keller derselbe Versicherungsschutz wie für deinen Hausrat in der Wohnung oder im Haus. Im Keller werden aber auch teilweise Dinge gelagert, die einen besonderen Wert haben oder eine Gefahr darstellen. Für diese Gegenstände besteht kein Schutz in der Hausratversicherung.

Gefahrgut im Keller

Gefahrgut, wie Treibstoff oder Flüssiggas, haben in einem Keller nichts zu suchen. Auch Lacke, Farben oder Holz können als Gefahrgut angesehen werden. Abgesehen davon, dass es in den meisten Hausordnungen ausdrücklich untersagt ist, Gefahrgut im Keller zu lagern, hat das auch Auswirkungen auf deine Hausratversicherung. Für dieses Gefahrgut haftet sie nämlich nicht.

Kraft-, Luft- und Wasserfahrzeuge im Keller

Auch wenn du im Keller Kraftfahrzeuge oder – entsprechend Platz vorausgesetzt – Luft- und Wasserfahrzeuge aufbewahrst, sind diese in deiner Hausratversicherung in der Regel nicht versichert. Für diese wertvollen Gegenstände brauchst du eine gesonderte Versicherung, um sie gegen Diebstahl, Brand oder andere Schäden zu schützen.