Laut Kraftfahrt-Bundesamt fuhr ein in Deutschland zugelassener Pkw im Jahr 2023 durchschnittlich 12.320 Kilometer. Mit dieser Anzahl an gefahrenen Kilometern könntest du Tokio oder Bangkok von Berlin aus erreichen. Egal, ob du mehr oder weniger Kilometer pro Jahr fährst, Fakt ist: deine jährliche Fahrleistung entscheidet maßgeblich über die Höhe Versicherungsbeitrags. Wie du deine jährliche Fahrleistung berechnest und welche Möglichkeiten zum Sparen es gibt - um zum Beispiel mehr Geld für spannende Reisen auszugeben - erfährst du in diesem Beitrag.
Die jährliche Fahrleistung bezeichnet die Anzahl der Kilometer, die ein Fahrzeug in einem Jahr zurücklegt. Die Anzahl der gefahrenen Kilometer pro Jahr hängt davon ab, wie häufig ein Auto genutzt wird und wie weit die Strecken sind, die zurückgelegt werden. So kann ein Fahrzeug, das täglich innerhalb der Stadt gefahren wird, eine geringe jährliche Fahrleistung von 5.000 bis 7.000 Kilometer haben. Ein PKW, der nur dreimal wöchentlich für weite Pendelfahrten zum Einsatz kommt, kann zwischen 15.000 und 20.000 Kilometer gefahren werden.
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In der Kfz-Versicherung spielt die jährliche Fahrleistung eine wichtige Rolle, da sie als Risikofaktor für die Beitragsberechnung verwendet wird. Möchtest du eine Autoversicherung abschließen, musst du deine Jahreskilometer angeben.
Je mehr Kilometer ein Fahrzeug pro Jahr fährt, desto höher ist das Unfallrisiko, was zu höheren Versicherungsbeiträgen führen kann. Versicherer fragen deshalb bei Vertragsabschluss die geschätzte jährliche Fahrleistung ab und passen den Versicherungsbeitrag entsprechend an. Eine zu niedrig angegebene Fahrleistung kann im Schadensfall zu Problemen führen, da dies als Obliegenheitsverletzung gewertet werden könnte.
Es gibt mehrere Möglichkeiten, deine gefahrenen Kilometer pro Jahr zu berechnen. Wichtig für dich zu wissen: gibst du zu wenige Kilometer an, musst du die zu viel gefahrenen Kilometer nachzahlen. Fährst du deutlich weniger, bekommst du bei vielen Versicherern Geld für eine geringere Kilometerleistung zurück - aber nicht bei allen.
Du kannst Richtwerte nutzen, um eine grobe Schätzung deiner Jahreskilometer durchzuführen. Je nachdem wie häufig du dein Fahrzeug nutzt, bzw. zu welchen Anlässen, gehörst du zu einem der folgenden Fahrertypen:
Du solltest diese Richtwerte nicht einfach übernehmen, sondern deine Kilometerleistung mit einer der folgenden beiden Methoden noch einmal genauer berechnen. Eine möglichst genaue Angabe deiner jährlichen Fahrleistung hilft, die Kosten für deine Kfz-Versicherung möglichst gering zu halten und eventuelle Nachzahlungen wegen zu wenig angegebener Kilometer zu vermeiden.
Tipp: Möchtest du deine Autoversicherung wechseln, vergleiche die Tarife unterschiedlicher Kfz-Versicherungen immer mit den gleichen Jahreskilometern.
Bei dieser Methode überschlägst du die Kilometer, die du pro Jahr fährst und rechnest am Ende alles zusammen. Du kannst beispielsweise nach diesen Kategorien vorgehen:
Summiere alle Kilometer: Addiere nun alles zusammen und plane einen kleinen Puffer mit ein.
Beispielrechnung: Angenommen, du fährst jeden Tag 10 Kilometer zur Arbeit und 10 Kilometer wieder zurück, also insgesamt 20 Kilometer pro Tag. Das tust du an 5 Tagen in der Woche. Um deine jährliche Fahrleistung zu berechnen, müssen wir zunächst die Tage abziehen, an denen du nicht fährst – wie Wochenenden, Feiertage und Urlaubstage. Im Jahr gibt es etwa 104 Samstage und Sonntage, dazu kommen zwischen 9 und 13 Feiertage, je nach Bundesland, und etwa 20 bis 30 Urlaubstage. Der Einfachheit halber rechnen wir hier mit dem Minimalwert von insgesamt 133 Tagen, an denen du nicht fährst.
Tipp: Mit einem einfachen Rechner kannst du deine Jahreskilometer für’s Pendeln online berechnen. Gib hier deine Kilometer bis zur Arbeit an sowie die Anzahl der Tage, an denen du zur Arbeit fährst.
Dokumentiere deinen Kilometerstand am Jahresanfang und zum Jahresende. Anhand der Differenz kannst du berechnen, wie viele Kilometer du im vergangenen Jahr gefahren bist.
Schließt du das erste Mal eine eigene Autoversicherung ab, kannst du diese Methode nicht verwenden. Die Berechnung anhand des Kilometerstands eignet sich nur dann, wenn du in jedem Jahr ungefähr gleich viel fährst. Planst du eine Urlaubsreise mit längerer Anfahrt mit dem Auto oder steht ein Jobwechsel an, solltest du das bei der Schätzung deiner Jahreskilometer berücksichtigen.
Es ist nicht immer einfach, die gefahrenen Kilometer im Blick zu behalten. Um eine größere Abweichung nach oben oder unten rechtzeitig zu erkennen und entsprechend reagieren zu können, kannst du diese Tipps verwenden:
In der Kfz-Versicherung gibt es zwei einfache Wege, wie die jährliche Fahrleistung bei der Berechnung deines Beitrags berücksichtigt wird. Die meisten Versicherer arbeiten mit einer Kilometerstaffelung, bei der der Beitrag auf Basis von festgelegten Kilometerbereichen berechnet wird, z. B. bis 6.000 oder bis 12.000 Kilometer pro Jahr.
Es gibt jedoch auch Versicherungen, die nur die tatsächlich gefahrenen Kilometer berechnen. In beiden Fällen musst du bei Vertragsabschluss eine Schätzung deiner jährlichen Fahrleistung angeben, damit dein Beitrag ermittelt werden kann. Beide Methoden haben Vor- und Nachteile, die sich direkt auf deinen Beitrag auswirken können. Für beide Tarifvarianten
Die meisten Kfz-Versicherer berechnen ihre Tarife mit einer Kilometerstaffel. Das bedeutet, innerhalb einer festgelegten Spanne, z.B. von 9.001 bis 12.000 Kilometer, ist der Beitrag derselbe - egal, ob du am unteren oder oberen Ende der Staffel liegst oder mittendrin.
Die Staffelung legen die Versicherer individuell fest. Für dich ist es beim Abschluss nicht immer klar ersichtlich, wo eine Staffel beginnt und aufhört. Grundsätzlich gilt: Gib deine Jahreskilometer lieber etwas großzügiger an. So vermeidest du Nachzahlungen, wenn du mehr gefahren bist als ursprünglich geschätzt.
Wichtig zu wissen: Teile deiner Versicherung mit, wenn sich dein Fahrverhalten ändert. Fährst du mehr Kilometer als ursprünglich angegeben, wird dein Beitrag neu berechnet, wenn du damit in eine höhere Staffel fällst. So musst du am Jahresende nicht für zu viel gefahrene Kilometer nachzahlen.
Einige wenige Versicherer - wie FRIDAY - bieten Tarife, bei denen die Berechnung der Versicherung auf Grundlage der exakt gefahrenen Kilometer erfolgt. Du gibst auch hier beim Abschluss deiner Autoversicherung eine Schätzung deiner gefahrenen Kilometer pro Jahr an. Dein Beitrag setzt sich hier aus einem Grundbetrag und einer Kilometerpauschale zusammen. Am Jahresende teilst du deiner Versicherung deine tatsächlich gefahrenen Kilometer mit. Bist du mehr gefahren, zahlst du auch nur für die Anzahl der Kilometer nach, die du tatsächlich gefahren bist. Hast du weniger Kilometer auf dem Tacho als ursprünglich geschätzt, bekommst du das Geld für die weniger gefahrenen Kilometer zurück.
Wenn du die angegebene Jahresfahrleistung überschreitest, kann das verschiedene Auswirkungen auf deine Kfz-Versicherung haben. In der Regel bist du verpflichtet, deinem Versicherer mitzuteilen, wenn du merkst, dass du mehr Kilometer fährst als ursprünglich geschätzt. Hier sind die möglichen Konsequenzen:
Um solche Probleme zu vermeiden, solltest du deine Fahrleistung regelmäßig prüfen und dem Versicherer Änderungen rechtzeitig melden. Das verhindert unerwartete Kosten oder Ärger im Schadensfall.
Wenn dein Kfz-Versicherungsvertrag mitten im Jahr beginnt, gibst du die jährliche Fahrleistung für das kommende Versicherungsjahr an, das in der Regel immer 12 Monate umfasst. Das bedeutet, unabhängig vom Startdatum deines Vertrags, schätzt du die Kilometer für einen Zeitraum von einem Jahr. Die Versicherung bezieht sich also nicht auf das Kalenderjahr, sondern auf den Zeitraum, den dein Vertrag abdeckt.
Tobias ist Experte für versicherungsrechtliche Fragen. Seit Juni 2021 ist er Teil des Legal & Compliance-Teams von FRIDAY und dort inzwischen Junior Analyst. Dabei setzt er sich vor allem mit juristischen Themen in den Bereichen Compliance und Versicherungen sowohl im deutschen als auch im französischen Recht auseinander.
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FRIDAY ist Teil der Schweizer Baloise Gruppe.