Reifenwechsel: selber wechseln oder ab in die Werkstatt?

Aktualisiert am: 23. September 2024

Reifen selber wechseln oder Reifenwechsel der Werkstatt überlassen? Diese Frage hast du dir sicher auch schon gestellt, wenn du nach dem Motto fährst: Sommerreifen im Sommer, Winterreifen im Winter. Denn dann wird zwei Mal im Jahr ein Reifenwechsel fällig, der organisiert werden muss – egal, ob man die Reifen verlädt und in die Werkstatt bringt oder bei sich vor Garage oder Haustür selbst Hand anlegt. Um dir die Entscheidung zu erleichtern, haben wir die wichtigsten Fakten zusammengestellt: mit Terminen, Vor- und Nachteilen rund um Reifenwechsel in Eigenregie oder in der Werkstatt. Dazu gibt es eine kleine Anleitung, wie du die Reifen selber wechselst. Und weitere Tipps rund ums Reifen einlagern oder erkennen, wann es Zeit für neue Reifen ist.

Der Wechsel deiner Autoreifen ist ein weiterer Punkt auf deiner To-Do-Liste – und das zwei Mal im Jahr. Einige Autofahrer steigen daher auf Ganzjahresreifen, auch Allwetterreifen genannt, um. Andere überlegen, ob sie sich nicht den Weg zur Werkstatt sparen und den Reifenwechsel selbst in die Hand nehmen. Zu welchem Typ Autofahrer gehörst du? Hier liest du einen Überblick über deine Möglichkeiten.

Reifenwechsel: selber wechseln oder ab in die Werkstatt?

Um es auf den Punkt zu bringen: Wer selbst Reifen wechseln möchten, muss das fachmännisch tun. Du musst es können! Denn schließlich hängt deine Sicherheit im Straßenverkehr von der einwandfreien Montage der Reifen ab. Ist das der Fall und deine Sicherheit ist nicht gefährdet, bringt der Reifenwechsel in Eigenregie viele Vorteile mit sich: Du sparst Terminvereinbarung, Wartezeit sowie den Transport der Reifen. Und natürlich die Kosten, die bei einem Reifenwechsel in der Werkstatt anfallen.

Auf der anderen Seite stehen die Vorteile beim fachmännischen Dienstleister: beim Reifenwechsel durch eine Werkstatt kannst du einer zuverlässigen Montage sicher sein – und sparst deine Arbeitskraft. Du brauchst auch kein eigenes Werkzeug wie Wagenheber, Kompressor, Drehmomentschlüssel & Co. Wirf alle Pros und Contras in deine persönliche Waagschale – und triff selbst die Entscheidung.

Übrigens: Sollte dein Auto über ein direktes Reifendruck-Kontrollsystem verfügen, lass den Reifenwechsel nur vom Fachmann machen. Denn dann überprüft die Werkstatt auch die Sensoren.

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Reifenwechsel selber machen: Schritt für Schritt

Nimmst du einen Wechsel der Reifen selber vor, benötigst du das folgende Werkzeug:

  • Profiltiefe-Messer, um die Tauglichkeit der Reifen zu überprüfen
  • Wagenheber, um die Reifen abzumontieren
  • Stahlbürste und Schmierfett für Entfernung von Rost sowie zum Aufdrehen der Schrauben
  • Drehmomentschlüssel oder ein Radkreuz
  • Kompressor für den Reifendruckluft

Führe die folgenden Schritte aus:

  • Reifenwechsel Schritt 1: Handbremse anziehen – beim Automatik Feststellbremse, also „P“ betätigen
  • Reifenwechsel Schritt 2: Radschrauben lockern.
  • Reifenwechsel Schritt 3: Auto aufbocken – auf ebene Standfläche achten.
  • Reifenwechsel Schritt 4: Radschrauben vollständig lösen und Reifen abnehmen.
  • Reifenwechsel Schritt 5: Reifen mit seiner Position markieren wie VR für vorne rechts – beim nächsten Reifenwechsel weißt du sofort, wo dieser Reifen war und kannst überlegen, ob du die Reifenposition tauscht, damit die Reifen gleichmäßig abgefahren werden. Hier solltest du aber ein bestimmtes System befolgen, das je nach Antrieb verschieden ist. Recherchiere hier oder frag einen Profi, was für dein Auto der beste Positionswechsel ist. Viele empfehlen nur ein achsenweises Tauschen, also die vorderen Räder mit den hinteren Rädern zu tauschen und die besseren Reifen hinten zu montieren.
  • Reifenwechsel Schritt 5: Reifen für die nächste Saison aufsetzen. Wenn du beim letzten Reifenwechsel keine Markierungen gemacht hast, hilft dir eventuell ein kleiner Pfeil an der Seite deines Reifens, der die Laufrichtung anzeigt.
  • Reifenwechsel Schritt 6: Schrauben einsetzen und leicht anziehen.
  • Reifenwechsel Schritt 7: Auto langsam absenken.
  • Reifenwechsel Schritt 8: Reifen mit dem Drehmomentschlüssel festziehen. Das richtige Drehmoment für deinen Wagen entnimmst du dem Bordbuch.
  • Reifenwechsel Schritt 9: Luftdruck im Reifen prüfen und optimieren.
  • Reifenwechsel Schritt 10: nach 50 bis 100 km den Sitz der Radmuttern kontrollieren und ggfs. nachziehen zur Sicherheit, damit sich der Reifen nicht löst.

Reifenwechsel – die Termine beim Modell Winterreifen-Sommerreifen

Wer mit dem Winterreifen-Sommerreifen-Modell fährt, muss wissen wann er auf den ein oder anderen Reifen wechselt. Egal, ob er dies selber erledigt oder den Auftrag einer Werkstatt übergibt. Es gibt dafür eine einfache Regel, die man sich zum Reifenwechsel merken kann: die O bis O-Regel. Von Oktober bis Ostern die Winterreifen, von Ostern bis Oktober die Sommerreifen. Das kommt auch so ungefähr gut hin. Allerdings sollten die kalte Temperaturwellen auch wirklich vorbei sein, bevor du die Sommerreifen aufziehst. Behalte das im Hinterkopf.

Die O bis O-Regel lautet: Winterreifen von Oktober bis Ostern, Sommerreifen von Ostern bis Oktober. Einfach, oder?

Reifenwechsel in der Werkstatt: Transport der Reifen

Solltest du dich für einen Reifenwechsel in der Werkstatt entscheiden: Transportiere die Reifen am besten flach auf der umgeklappten Rückbank oder im Kofferraum. Deiner Sicherheit zuliebe. Vielleicht kannst du die Sitze umklappen, so dass die Reifen liegen können. Danach sichere die reifen mit Gurten oder einem Spannnetz, denn sonst kann so ein Reifen bei einer Vollbremsung schnell zum gefährlichen Geschoss werden – und das gleich 4-fach. Tests haben gezeigt, dass bereits ein Reifen mit seinen 15 kg bei einem Auffahrunfall mit 50 km/h zu einem 375 kg-Geschoss wird, das dann durch den Innenraum fliegt. Ist in deinem Wagen oder Kofferraum zu wenig Platz für einen Liegendtransport, so transportiere die Reifen aufrecht hinter der Rücksitzlehne oder im Fußraum hinter den Vordersitzen.

Nach dem Reifenwechsel: Reifen richtig einlagern

Egal, ob du die Reifen selbst aufgezogen hast oder ob die Werkstatt den Reifenwechsel für dich erledigt hat: die gewechselten Reifen musst du bis zur nächsten Sommer- oder Wintersaison fachgerecht einlagern, damit sie keinen Schaden nehmen. Es sei denn, du nutzt den Komplettservice für Reifen mit Reifenwechsel und Lagerung.

Reifen mögen es grundsätzlich

  • kühl – zwischen 5° C und 15° C finden die Reifen angenehm
  • trocken – pass besonders bei feuchten Kellern oder Garagen auf, das tut deinen Reifen nicht gut
  • dunkel – Sonnenlicht sollte zu keiner Zeit auf die Reifen strahlen

Am ehesten kommen also trockene Keller, Garagen und Hallen für eine Lagerung deiner Reifen in Frage.

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Reifen mit Felgen anders lagern als Reifen ohne Felgen?

Haben deine Reifen Felgen, so stapele sie einfach aufeinander oder hänge sie an die Wand mit einer entsprechenden Halterung für Reifen. Reifen ohne Felgen kannst du auch stehend lagern. Allerdings solltest du sie dann alle 4 Wochen eine Viertelumdrehung drehen.

Wann neue Reifen? Profiltiefe von Reifen

Wenn du schon dabei bist, deine Reifen einzulagern, dann wirf auch gleich einen Blick auf den Zustand. Dafür prüfst du die Profiltiefe auf ausreichende Sicherheit: Die gesetzliche Mindestprofiltiefe liegt bei 1,6 mm. Sicherer – und von Profis empfohlen – sind aber mindestens 3 mm. Winterreifen sollten sogar mindestens eine Profiltiefe von 4 mm haben. Diese Profiltiefe wird auch bei Ganzjahresreifen empfohlen. Erfahre hier mehr über Allwetterreifen vs. Winterreifen.

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