Was ist die SF-Klasse?

Der SF-Klasse ordnet deine Kfz-Versicherung jeweils ihren eigenen Schadenfreiheitsrabatt zu. Dieser Schadenfreiheitsrabatt bestimmt, wie viel dir die Versicherung an Kosten erlässt, weil du ihre Leistung über eine bestimmte Zeit nicht in Anspruch genommen hast. Der prozentuale Anteil weicht daher von Versicherung zu Versicherung ab.

Entnimm erste Anhaltspunkte der folgenden Tabelle. Sie zeigt dir eine Spanne an, in der sich der Rabatt pro SF-Klasse bewegt.

Willst du die Autoversicherung wechseln und Versicherungen vergleichen, so zählt nicht nur die SF-Klasse. Schaue auch, welchen Schadenfreiheitsrabatt in Prozent dir deine Kfz-Versicherung tatsächlich gewährt. Den konkreten Beitragssatz in einer SF-Klasse erfährst du aus den Versicherungsbedingungen deiner ausgewählten Kfz-Versicherung.

Neben den Angaben in Zahlen für die unfallfreien Jahre gibt es auch Sonderklassen, für die deine Kfz-Versicherung Risikoaufschläge auf den Grundbetrag von 100 % kalkuliert.

Regulierst du einen Schaden über deine Kfz-Haftpflicht oder deine Vollkasko, erfolgt die Rückstufung deiner SF-Klasse im folgenden Jahr. Du erhältst dann eine Beitragserhöhung.

Tipp: Je nach Schaden und deiner individuellen SF-Klasse ist es eventuell für dich günstiger, wenn du statt einer Rückstufung einen „Rückkauf“ vornimmst. Damit verhinderst du die Rückstufung. Lass dir den Rückkauf an einem Beispiel am besten von deiner Versicherung einmal durchrechnen. 

Wechselst du deine Kfz-Versicherung, behältst du deine SF-Klasse. Sind im laufenden Jahr keine Schäden angefallen, übernimmt deine neue Kfz-Versicherung die SF-Klasse deiner bisherigen. Ist der Versicherungsbeginn der 1. Januar, stuft dich deine neue Versicherung direkt in die nächsthöhere SF-Klasse.

Der Rabattschutz für deine SF-Klasse kostet extra Geld. Dafür behältst du aber deine bestehende SF-Klasse und wirst nicht zurückgestuft, wenn deine Versicherung einen Schaden reguliert. Bitte behalte jedoch im Hinterkopf: Wechselst du deine Kfz-Versicherung, so nützt der Rabattschutz nichts mehr und wird nicht berücksichtigt. Du wirst dann in die SF-Klasse eingestuft, die du ohne deinen Rabattschutz normalerweise gehabt hättest.

Eventuell bietet dir deine Versicherung an, eine Rückstufung deiner SF-Klasse zu vermeiden. Das nennt man Rückkauf. Zahle dabei die Schadenersatzleitung und du behältst deine SF-Klasse. So eine Lösung funktioniert auch, wenn der Schaden von deiner Kfz-Versicherung bereits reguliert wurde. Die externen Schadenregulierungskosten musst du nicht übernehmen. In der Kfz-Haftpflicht muss dich deine Kfz-Versicherung bei Schäden unter 500,- Euro sogar auf die Möglichkeit des Rückkaufs aufmerksam machen. Nutze sie, wenn du durch den Erhalt deiner SF-Klasse unterm Strich günstiger fährst.

Ja. Du kannst die SF-Klasse von jemand anderem übernehmen. Dazu müssen bestimmte Bedingungen vorliegen: 

• Du kannst versichern, dass du das Fahrzeug, für das du die SF-Klasse übernimmst, nicht nur gelegentlich gefahren bist.
• Du erhältst die Erlaubnis von der abgebenden Person für die Übernahme der SF-Klasse. Bei der Übernahme aufgrund eines Todesfalls legst du die Sterbeurkunde vor.

Je nach Versicherung gibt es weitere Bedingungen. Grundsätzlich gilt für alle Kfz-Versicherungen:

• Als Übernehmender der SF-Klasse übernimmst du maximal so viele schadenfreie Jahre – und damit die SF-Klasse – wie du dir im Prinzip selbst erfahren haben könntest. Ein Beispiel: Verfügst du erst 3 Jahre über einen Führerschein und möchtest den Zweitwagen sowie die Schadenfreiheitsklasse deiner Eltern für den Zweitwagen übernehmen, erhältst du maximal SF-Klasse 3. Denn deine Einstufung beginnt bei SF-Klasse 0.

• bis zu 6 Monaten: Deine SF-Klasse bleibt bestehen als hätte keine Unterbrechung stattgefunden.
• 6 Monate bis 7 Jahre: Deine SF-Klasse bleibt auf der Stufe wie bei der Beendigung deiner Kfz-Versicherung.
• mehr als 7 Jahre: Deine SF-Klasse verfällt. Einige Versicherungen bieten den Verfall der SF-Klasse auch erst nach 10 Jahren an – oder sogar ohne Verfall. Verfällt deine SF-Klasse jedoch, geht der daran geknüpfte Schadenfreiheitsrabatt und damit die finanzielle Ersparnis unwiderruflich verloren.