Verdreckte Fußmatten, Flecken auf den Sitzpolstern, zerkratzte Armaturen: Die Pflege des Innenraums hat bei der Autohygiene nicht immer oberste Priorität. Was viele nicht wissen: Genau wie in einer schmutzigen Wohnung kann sich auch in einem schmutzigen Auto Schimmel bilden – und dieser mindert nicht nur den Wert des Fahrzeugs, sondern stellt auch ein Gesundheitsrisiko dar. Doch welche Anzeichen deuten überhaupt auf Schimmel im Auto hin, wie lässt er sich beseitigen und braucht es dafür direkt einen Profi? Hier findest du die Antworten auf einen Blick.
Wenn umgangssprachlich von Schimmel die Rede ist, dann geht es dabei um sogenannte Schimmelpilze. Diese setzen sich in Form von Pilzsporen auf einer Oberfläche fest und können sich in rasantem Tempo ausbreiten, wenn sie dort die richtigen Rahmenbedingungen vorfinden.
Der wichtigste Faktor für das Wachstum der Schimmelpilze ist Feuchtigkeit. Dringt durch kaputte Tür- oder Fensterdichtungen sowie durch rostige Stellen in der Karosserie also Nässe in den Innenraum eines Fahrzeugs ein, dann ist ein Schimmelbefall vorprogrammiert. Insbesondere dann, wenn das Fahrzeug nicht regelmäßig gelüftet wird, in einer dunklen Tiefgarage steht und oft für längere Zeit nicht betrieben wird.
Hat sich der Schimmel im Auto bereits ausgebreitet, dann ist es für präventive Maßnahmen zu spät. Jetzt hilft nur noch, selbst Hand anzulegen oder Profis einzuschalten. Auch Hausmittel können hier helfen: Je nach Material und Ausmaß des Schimmelbefalls ist beim Einsatz von Essig, Alkohol oder anderen Substanzen jedoch Vorsicht geboten.
Willst du nicht direkt Geld für eine professionelle Reinigung in die Hand nehmen, dann kannst du Schimmel im Auto selbst behandeln. Das ist aber überhaupt nur dann empfehlenswert, wenn du den Schimmelbefall frühzeitig entdeckt hast und sich der Schimmelpilz noch nicht großflächig ausgebreitet hat.
Die folgenden Hausmittel kannst du zur Entfernung von Schimmel ausprobieren:
Welche Mittel du zur Schimmelentfernung benutzen solltest, hängt stark von den betroffenen Bereichen ab. Denn Polster, Kunststoffe und andere Materialien sind unterschiedlich empfindlich, was die Reinigung angeht:
Hat sich ein Schimmelbefall bereits großflächig ausgebreitet, dann reichen Hausmittel oder Schimmelentferner aus dem Fachmarkt nicht mehr aus. In diesem Fall hilft nur eine professionelle Schimmelbeseitigung. Bei dieser wird in der Regel zunächst eine Grundreinigung mit Enzymen und dann eine Trockeneisreinigung vorgenommen. Zudem werden auch Frischluftfilter und Innenraumfilter ausgetauscht sowie Sporen per Ozonbehandlung neutralisiert.
Bei einer professionellen Schimmelbeseitigung können so auch unzugängliche Stellen wie Lüftungskanäle und Innenräume in der Verkleidung gereinigt werden. Außerdem kommt auch eine Neuversiegelung von Oberflächen in Frage, um das Risiko eines erneuten Schimmelbefalls zu minimieren.
Hinweis: Egal ob Vollkasko oder Teilkasko – eine Kfz-Versicherung übernimmt die Beseitigung eines Schimmelbefalls in der Regel nicht. Eine Ausnahme ergibt sich dann, wenn dein Auto aufgrund eines Hochwassers in Mitleidenschaft gezogen wurde. Hier kann ein Schimmelbefall womöglich von der in der Teilkaskoversicherung enthaltenen Elementarschadenversicherung gedeckt werden.
Hat sich der Schimmel im Auto erstmal ausgebreitet, dann ist guter Rat teuer. Umso wichtiger ist es, einen Schimmelbefall bereits im Keim zu ersticken. Helfen können dir dabei die folgenden präventiven Maßnahmen:
Ein Schimmelbefall im Auto kann sich auf ganz unterschiedliche Art und Weise bemerkbar machen. Achten solltest du auf:
Ja, ein Schimmelbefall verbreitet nicht nur einen unangenehmen Geruch, sondern stellt auch ein Gesundheitsrisiko dar. Denn wenn du regelmäßig Schimmelsporen einatmest, dann kann das dein Immunsystem belasten und zu Kopfschmerzen, Hustenanfällen, brennenden Augen, Schlafstörungen, Schnupfen und im Extremfall zu chronischen Atemwegserkrankungen führen.
Besonders für Kinder und ältere Menschen, deren Immunsysteme anfälliger sind, ist Schimmel besonders gefährlich.
Mit Hausmitteln wie Natron oder Essigessenz sowie mit Schimmelsprays und Schimmelentfernern aus dem Fachmarkt kannst du einen oberflächlichen Schimmelbefall selbst behandeln. In den meisten Fällen verhinderst du so allerdings nur Schlimmeres. Es ist also immer ratsam, einen Profi einzuschalten. Insbesondere weil Schimmel sich auch in der Klimaanlage oder in einem Lüftungsschacht einnisten kann.
Wie teuer eine professionelle Schimmelentfernung wird, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Zum Beispiel davon, wie stark der Schimmelbefall ist, welche Teile des Autos (Autositz, Klimaanlage etc.) verunreinigt sind, wie teuer die Innenausstattung ist und welches Material (Kunststoff, Stoff etc.) behandelt werden muss. Zudem variieren die Preise für eine Schimmelentfernung auch von Anbieter zu Anbieter (von 300 Euro bis 500 Euro für einen leichten bis mittleren Befall).
Am sinnvollsten ist es deshalb, einige Werkstätten zu kontaktieren und Vergleichsangebote einzuholen.
Genau wie ein Unfallschaden, ein Lackkratzer oder ein abgenutzter Reifensatz mindert auch ein Schimmelbefall den Wert deines Autos. Willst du dein Fahrzeug also ohne unnötigen Wertverlust weiterverkaufen, dann solltest du den Schimmelbefall von einem Profi beseitigen lassen.
Hinweis: Genau wie jeder andere Schaden am Auto darf auch ein Schimmelbefall beim Verkauf nicht verschwiegen werden. Alles andere kann als arglistige Täuschung gewertet werden und zu empfindlichen Strafen und zur Aufhebung des Kaufvertrags führen.
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