Rund drei Viertel aller Deutschen besitzen eine Hausratversicherung. Sie schützen sich damit vor einem finanziellen Schaden, falls ihr Hab und Gut im Falle eines Einbruchs, eines Feuers oder eines anderen versicherten Schadens beschädigt oder zerstört wird. Um sicherzustellen, dass die Absicherung im Schadensfall hoch genug ist, ist es wichtig, die Versicherungssumme richtig zu berechnen.
In diesem Artikel erklären wir, wie du die Versicherungssumme für deinen Hausrat korrekt berechnest. Wir gehen hier auf die individuelle Berechnung anhand einer Inventarliste und auf die Berechnung anhand deiner Quadratmeter mit einer Mindestversicherungssumme ein. Außerdem erfährst du, was du bei der Berechnung der Versicherungssumme für deinen Hausrat beachten musst, wenn du teuren Schmuck oder andere Wertgegenstände besitzt.
Die Versicherungssumme ist die maximale Obergrenze, bis zu der deine Hausratversicherung im Schadensfall leistet. Wird dein komplettes Eigentum bei einem Brand zerstört, ist das die maximale Summe, die du von der Versicherung erhältst. Daher sollte die Höhe der Versicherungssumme den kompletten Wert deines Hausrats widerspiegeln.
Hast du die Versicherungssumme für deine Hausrat falsch berechnet und gibst einen zu niedrigen Wert beim Abschluss deiner Versicherung an, bist du unterversichert. Bei einer Unterversicherung reicht im Falle eines Totalschadens – zum Beispiel bei einem Blitzeinschlag mit anschließendem Brand – deine festgelegte Versicherungssumme nicht aus, um deinen kompletten Schaden zu ersetzen. Das gilt auch, wenn dein Schaden diese Summe übersteigt. Damit bleibst du auf einem Teil deiner Kosten sitzen - unabhängig davon, ob du einen Unterversicherungsverzicht vereinbart hast oder nicht.
Hast du zudem eine Hausratversicherung ohne Unterversicherungsverzicht, bekommst du noch weniger von deinem Versicherer erstattet. Auch bei einem kleineren Schaden wird dir ein Anteil an der Entschädigung in prozentualer Höhe deiner Unterversicherung abgezogen. Ist deine Versicherungssumme 20 Prozent kleiner als sie sollte, bekommst du nur 80 Prozent des Schadens ersetzt.
Fällt eine Kerze auf deine Couch, die du für 2.000 Euro gekauft hast, erhältst du von der Hausratversicherung nur eine Entschädigungssumme in Höhe von 1.600 Euro. Deshalb ist es wichtig, eine korrekte Versicherungssumme bei der Hausratversicherung anzugeben.
Unsere Hausratversicherung enthält einen Unterversicherungsverzicht. Das heißt, du bekommst auch bei einer zu gering angegebenen Versicherungssumme die komplette Entschädigung ausgezahlt. Denn wir verzichten auf die Prüfung auf Unterversicherung, wenn die Wohnfläche beim Abschluss korrekt angegeben wurde.
Die Versicherungssumme wirkt sich entscheidend auf deinen Beitrag aus, den du für deine Hausrat zahlen musst. Bei einer Überversicherung zahlst du also mehr für deine Versicherung, als du eigentlich müsstest. Im Schadensfall erhältst du allerdings nicht mehr Entschädigungsleistung als den tatsächlichen Schaden. Für deine kaputte Couch, die du aktuell für 2.000 € neu kaufen kannst, bekommst du trotzdem nur 2.000 € erstattet.
Hast du deine Versicherungssumme falsch berechnet und stellst fest, dass du zu viel zahlst, kannst du deinen Vertrag anpassen, um deinen Beitrag zu senken.
Die Versicherungssumme wirkt sich entscheidend auf deinen Beitrag aus, den du für deine Hausrat zahlen musst. Bei einer Überversicherung zahlst du also mehr für deine Versicherung, als du eigentlich müsstest. Im Schadensfall erhältst du allerdings nicht mehr Entschädigungsleistung als den tatsächlichen Schaden. Für deine kaputte Couch, die du aktuell für 2.000 € neu kaufen kannst, bekommst du trotzdem nur 2.000 € erstattet.
Hast du deine Versicherungssumme falsch berechnet und stellst fest, dass du zu viel zahlst, kannst du deinen Vertrag anpassen, um deinen Beitrag zu senken.
Es gibt zwei gängige Methoden, um deine Versicherungssumme zu ermitteln. Beide sind zulässig und führen zu einem richtigen Ergebnis:
Die Versicherungssumme mit einer Mindestversicherungssumme pauschal zu ermitteln, ist allerdings sehr viel einfacher und wird von vielen Versicherungen mittlerweile bevorzugt.
Die Versicherungssumme ist die maximale Summe, mit der du von deiner Hausratversicherung im Schadenfall entschädigt wirst.
Bei dieser Methode musst du eine Liste mit allen Gegenständen zusammenstellen, die du in deinem Haushalt besitzt. Hierzu gehören Möbel, Kleidung, Wertgegenstände, Elektronik und vieles mehr. Stell dir vor, du würdest deine Wohnung auf den Kopf stellen: Alles, was nach unten fällt, gehört auf die Liste.
Sind alle Gegenstände aufgeführt, musst du nun den Wert ermitteln. Hierfür kannst du Rechnungen heranziehen oder du suchst nach den Gegenständen im Internet. Gibt es dasselbe Sofa oder denselben Fernseher nicht mehr, schaue nach einem ähnlichen Modell. Denn die Hausratversicherung ersetzt dir deinen beschädigten Hausrat zum Neuwert, das bedeutet, du kannst denselben Gegenstand oder einen Gegenstand gleicher Art und Güte neu beschaffen.
Du merkst schon, diese Methode ist äußerst umständlich und zeitaufwendig. Um dir das zu ersparen, berechnen wir bei FRIDAY im ersten Schritt die Versicherungssumme anhand eines Pauschalbetrags, und das funktioniert so:
Für die Berechnung nach dieser Methode ist deine Wohnfläche entscheidend. Die kannst du ganz leicht in deinem Mietvertrag finden oder selbst berechnen. Deine Wohnfläche wird dann einfach mit einem Pauschalbetrag multipliziert. Diese Versicherungssumme legen die Versicherer fest, in der Regel liegt sie zwischen 600 und 750 Euro. Bei FRIDAY berechnen wir die pauschale Versicherungssumme für die Hausrat mit 650 Euro pro Quadratmeter.
Hat deine Wohnung eine Wohnfläche von 50 Quadratmetern, werden diese mit 650 Euro multipliziert. Daraus ergibt sich eine Versicherungssumme von 32.500 Euro. Falls der tatsächliche Wert deiner Einrichtung und deiner sonstigen Gegenstände höher ist als die pauschal berechnete Versicherungssumme, kannst du diese beim Abschluss auch anpassen. Bei FRIDAY versichern wir dich in der Hausratversicherung bis zu 200.000 €. Sollte der Wert deiner Einrichtung geringer sein, kannst du natürlich auch eine geringere Versicherungssumme vereinbaren.
Wenn du die Versicherungssumme deiner Hausrat mit einer Pauschale je qm berechnest, benötigst du dafür deine Wohnfläche in qm. Das machst du so:
Wenn du die Versicherungssumme deiner Hausrat mit einer Mindestversicherungssumme je qm berechnest, benötigst du dafür deine Wohnfläche in qm.
Um die Wohnfläche für eine Hausratversicherung zu berechnen, musst du die Fläche aller Räume in deinem Wohnsitz addieren – und zwar die Innenmaße der einzelnen Räume. Die Wohnfläche ergibt sich aus der Grundfläche aller Räume, die du zum Wohnen nutzt.
Für Räume mit Dachschrägen gilt, dass Flächen mit einer Deckenhöhe unter einem Meter nicht zur Wohnfläche hinzugerechnet werden.
Für die Berechnung der Quadratmeter musst du diese Räume berücksichtigen:
Die Quadratmeter für Keller und Dachboden werden nur dann mit zur Wohnfläche herangezogen, wenn sie als Wohnräume genutzt werden. Solltest du einen Kellerabteil oder einen Dachboden als Abstellraum nutzen, werden diese Räume nicht zur Grundfläche hinzugerechnet.
Lebst du in einem Eigenheim mit einem innenliegenden Schwimmbad, zählen auch diese Quadratmeter als Wohnfläche und wirken sich auf die Versicherungssumme aus.
Folgende Räume fließen nicht in die Berechnung der Wohnfläche für die Hausratversicherung mit ein:
Als Faustregel kannst du dir merken, dass Nutzungsflächen, die nicht von 4 Wänden umgeben sind, grundsätzlich nicht als Wohnfläche angegeben werden. Bei allen anderen Räumen entscheidet die Art der Nutzung, ob die Quadratmeter zur Berechnung der Versicherungssumme der Hausrat mit einfließen.
Die Versicherungssumme beeinflusst maßgeblich, wie hoch der Beitrag ist, den du zahlen musst. Je höher die Versicherungssumme ist, desto höher ist auch dein Beitrag.
Neben der Versicherungssumme spielen bei den meisten Versicherern allerdings weitere Risikofaktoren für die Berechnung des Versicherungsbeitrags eine Rolle. Das können zum Beispiel Folgende sein:
Für teuren Schmuck, Wertpapiere oder auch Bargeld gibt es Entschädigungsgrenzen, die du in deinem Versicherungsvertrag findest. Besitzt du Schmuck, Kunstgegenstände oder Aktien solltest du sicherstellen, dass diese in einem Wertschutzschrank aufbewahrt werden und du im Falle eines Verlustes ausreichend abgesichert bist. Denn für Wertsachen innerhalb und außerhalb eines Wertschutzschranks gibt es unterschiedliche Entschädigungsgrenzen.
Bei FRIDAY ersetzen wir dir deine Wertgegenstände im Relax-Tarif bis zur vereinbarten Versicherungssumme. Voraussetzung hierfür ist, dass du sie in einem Wertschutzschrank mit der höchsten Sicherheitsstufe aufbewahrst (Sicherheitsstufe S1 und S2 nach EN 14450 mit Widerstandsgrad IV).
Um eine Unterversicherung zu vermeiden, muss die Versicherungssumme dem Neuwert des gesamten Hausrats entsprechen. Denn eine Hausratversicherung erstattet bei Schäden zum Neuwert. Die Berechnung anhand der Wohnfläche und eines Pauschalbetrags pro Quadratmeter kann ein erster guter Anhaltspunkt sein, um einen korrekten Wert festzulegen.
Der Beitrag berechnet sich vorrangig anhand der Versicherungssumme. Eine Selbstbeteiligung kann den Beitrag senken. Bei FRIDAY kannst du eine Selbstbeteiligung von 0 €, 150 € und 500 € wählen. Je höher deine gewählte Selbstbeteiligung ist, desto niedriger ist dein Beitrag.
Die Anzahl der im Haushalt lebenden Personen hat keinen direkten Einfluss auf deinen Beitrag. Da mehr Personen allerdings häufig auch mehr Wohnraum und mehr Hausrat bedeuten, ist die Hausratversicherung bei Mehrpersonen-Haushalten in der Regel teurer.
Tobias ist Experte für versicherungsrechtliche Fragen. Seit Juni 2021 ist er Teil des Legal & Compliance-Teams von FRIDAY und dort inzwischen Junior Analyst. Dabei setzt er sich vor allem mit juristischen Themen in den Bereichen Compliance und Versicherungen sowohl im deutschen als auch im französischen Recht auseinander.
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FRIDAY ist Teil der Schweizer Baloise Gruppe.