Typklassen & Kfz-Versicherung: so bestimmt die neue Typklasse die Höhe deiner Beiträge

Aktualisiert am: 12. September 2024

Typklassen ändern sich jedes Jahr – auch in 2022. Während sich für fast 75 % der Autofahrer nichts ändert, wird es wegen geänderter Typklasse für mehr als 7 Millionen teurer. Die neue Typklasse sorgt aber auch für sinkende Beiträge bei mehr als 4 Millionen Fahrern. Dabei hängt die Einstufung in die Typklasse auch von der Deckungsvariante deiner Kfz-Versicherung ab. 16 Typklassen gibt es in der Kfz-Haftpflicht, 24 Typklassen in der Teilkasko. Und 25 Typklassen für die Vollkasko. Alles, was du über die neuen Typklassen für dich und dein Auto sonst noch wissen willst, erfährst du in diesem Beitrag.

Die Typklasse deines Autos spiegelt für die Kfz-Versicherung die Unfallbilanz eines bestimmten Automodells wider. Unter den mehr als 50 Kriterien, die deine Kfz-Versicherung für die Berechnung deiner Beiträge heranzieht, spielt auch die Typklasse eine Rolle. Dabei hält sich deine Kfz-Versicherung an die jährlich aktualisierten Angaben zur Typklasse, die der GDV, der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft auf seiner Website veröffentlicht.

Typklassen 2022 – für die meisten Autofahrer bleibt alles beim Alten

Die jedes Jahr im Herbst veröffentlichten Zahlen bestimmen darüber, wer höhere Beiträge zahlt – und wer nicht. In 2022 änderte sich zwar für fast drei viertel aller Autofahrer nichts – insgesamt 11 Millionen Versicherte wurden jedoch neu eingestuft. Für sieben Millionen Autofahrer wird es teurer. Für 4 Millionen gibt es jedoch auch eine bessere Typklasse.

Typklassen & Kfz-Versicherung: dein Auto im Blick der Versicherungswirtschaft

Derzeit existieren ca. 24.000 verschiedene Automodelle – und die Kfz-Versicherung kennt die Schadens- und Unfallbilanzen für jedes einzelne Modell. Verursacht ein Modell weniger Kosten als im Vorjahr, erzielt es im Folgejahr eine Einstufung in eine niedrigere Typklasse. Auch umgekehrt ist das natürlich der Fall – mehr Unfälle bedeuten eine schlechtere Typklasse.

Typklassen je nach Deckungsvariante in der Kfz-Versicherung unterschiedlich

Die Typklassen sind statistische Werte zwischen 10 und 34. Für alle Automodelle errechnet der GDV jährlich eine Typklasse. Dabei unterscheidet der GDV nach den einzelnen Formen der Kfz-Versicherung – Kfz-Haftpflicht, Teil- und Vollkasko. So gibt es für die Kfz-Haftpflicht 16 Typklassen, für die Teilkasko existieren 24 Typklassen und für die Vollkasko 25 Typklassen.

Die neuen Typklassen 2022 sorgen bei vielen Autofahrern für Veränderungen. Für mehr als 4 Millionen wird es günstiger in der Kfz-Versicherung. Teurer wird es aber auch für mehr als 7 Millionen Autofahrer.

Typklassen & Kfz-Versicherung: so erfolgt die Einteilung in die Typklasse

Welche Typklasse für dein Auto in Frage kommt, wird je nach Versicherungsart unterschieden. So spielen in der Kfz-Haftpflicht die Leistungen eine Rolle, die an Unfallgegner als Geschädigte von der Kfz-Versicherung ausbezahlt werden. Für Voll- und Teilkasko spielt der Fahrzeugwert eine große Rolle. So schneiden ältere Modelle und Kleinwagen bei der Frage nach der Typklasse günstiger ab als SUVs oder Oberklasse-Modelle mit starken Motoren.

Typklasse & Beiträge sparen: wenn es aufs Geld ankommt

Auto fahren kostet Geld – und mancher will dabei sparen. Da die Typklasse mit über die Höhe deiner Beiträge entscheidet, besteht hier Sparpotenzial - neben der Wahl einer günstigen Autoversicherung.

Wer also vorher schaut, in welche Typklasse die Deutsche Versicherungswirtschaft das Auto der Wahl einstuft, kann eine besser informierte Entscheidung treffen. Das gilt beim ersten Auto und gehört eventuell auch auf deine Checkliste Autokauf. Nimm hier die Typklassenabfrage beim GDV vor.

Welche Faktoren bestimmen deine Beiträge noch – außer der Typklasse?

Über die Typklasse hinaus bestimmen noch andere Faktoren die Höhe der Beiträge:

  • Wohnort: Dein Wohnort bestimmt, in welche Regionalklasse dein Auto bei der Anmeldung für deinen Wohnort eingestuft wird.
  • die Abstellmöglichkeit des Autos: Da dein Auto in einer Garage statistisch gesehen weniger anfällig für Schäden ist, gibt es bei manchen Kfz-Versicherungen dafür einen Nachlass.
  • die Wahl von Kfz-Haftpflicht, Vollkasko oder Teilkasko: Die Kfz-Haftpflicht ist als Minimum per Gesetz für dein Auto vorgeschrieben. Die Upgrades Teilkasko oder Vollkasko sind freiwillige Kfz-Versicherungen mit Mehrleistung – und entsprechend höheren Beiträgen.
  • der Fahrerkreis: Das Schadenrisiko wächst für die Kfz-Versicherung, je mehr Fahrer dein Auto regelmäßig bewegen. Das schlägt sich nieder in höheren Beiträgen. Wer nur für eine kurze Zeit einen neuen Fahrer in seinen Fahrerkreis aufnehmen will, greift zur Zusatzfahrer-Versicherung.
  • das Alter der Fahrer im Fahrerkreis: Je jünger ein Fahrer, desto schlechter schneidet er in der Unfallstatistik ab. Jüngere Fahrer im Fahrerkreis erhöhen die Beiträge.
  • die SF-Klasse: Die Schadenfreiheitsklasse – kurz: SF-Klasse – gibt an, wie viele unfallfreie Jahre du schon Auto fährst. Je besser die SF-Klasse, desto höher der Schadenfreiheitsrabatt, den deine Kfz-Versicherung dir einräumt. Der Schadenfreiheitsrabatt ist für jede Kfz-Versicherung individuell – du entnimmst die Höhe aus den Unterlagen deiner Kfz-Versicherung.
  • die Regionalklasse: Jede Region weist in der Statistik eine Bilanz zu angefallenen Schäden auf. Hier zeigt sich das Fahrverhalten der dort zugelassenen Autofahrer – mit Auswirkungen auf die Beiträge.

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Extra-Tipp zur Typklasse: Welche Modelle haben die niedrigste Typklasse?

Die niedrigste Typklasse haben meist Oldtimer. Warum? Weil diese vermutlich weniger Unfälle bauen und weil Oldtimer mit niedriger Typklasse Liebhaber-Autos sind. Typklasse 10 haben zum Beispiel Autos wie die BMW Isetta 250 oder der Citroën 2 CV. Fährst du einen Oldtimer, schau, ob du mit einem H-Kennzeichen noch mehr Geld sparen kannst.

Typklasse kann sich jedes Jahr ändern, aber auch die Regionalklasse

Außer der Typklasse ändern sich jedes Jahr aber auch andere Faktoren für deine Kfz-Versicherung – so zum Beispiel die Regionalklasse. Eine Einstufung in eine bessere Typklasse kann durch andere Faktoren wieder aufgewogen werden, wenn es um die Höhe deiner Beiträge geht. Anders ausgedrückt: die bessere Typklasse allein senkt leider nicht immer automatisch deine Beiträge. Denn die Typklasse ist nur eines von 50 Kriterien, die deine Kfz-Versicherung zur Berechnung der Beiträge heranzieht.

Bei FRIDAY arbeiten Entwickler, Coder, UX-Designer und Scrum Master zusammen mit Aktuaren und Schadensexperten. Wir investieren Zeit und Energie, um FRIDAY gemeinsam nach vorn zu bringen. Dabei lassen wir uns aber nie die Chance entgehen, unsere Erfolge laut zu feiern.

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