Der Keller steht unter Wasser und eine der ersten Fragen, die aufkommen, lautet: Welche Versicherung zahlt meinen Wasserschaden im Keller? In diesem Artikel gehen wir dieser Frage auf den Grund. Hier erfährst du, was zu tun ist, wenn der Keller unter Wasser steht. Außerdem schauen wir uns an, unter welchen Bedingungen eine Versicherung den Schaden übernimmt und geben dir Schadenbeispiele an die Hand.
Ein Wassereinbruch im Keller kann ganz verschiedene Ursachen haben. Woher das Wasser kam, das den Feuchtigkeitsschaden verursacht hat, ist entscheidend dafür, welche Versicherung den Schaden übernimmt. Ein Wasserschaden im Keller kann entstehen durch:
Auch der Keller gehört zum Versicherungsort in der Hausratversicherung. Wird dein gelagerter Hausrat hier durch einen Wasserschaden beschädigt, zahlt die Hausratversicherung. Voraussetzung ist, dass es sich hierbei um einen Schaden durch Leitungswasser handelt:
Im Falle eines Wasserschadens bist du bei uns gut aufgehoben. Viele Versicherer decken in neueren Verträgen mittlerweile auch Schäden durch andere Flüssigkeiten ab. Das ist auch bei FRIDAY der Fall.
Es kann sein, dass laut deinem Versicherungsvertrag bestimmte Vorkehrungen notwendig sind, damit die Versicherung greift. Prüfe hier deine Versicherungsbedingungen sorgfältig.
Hat ein Wasserschaden nicht nur deinen Hausrat, sondern auch die Kellerwand oder den Kellerboden beschädigt, übernimmt diese Schäden die Wohngebäudeversicherung. Denn sie ist zuständig für Schäden am Gebäude selbst. Ebenso wie die Hausratversicherung deckt die Wohngebäudeversicherung Schäden durch Leitungswasser.
Starkregen oder Hochwasser haben den Keller beschädigt? In diesem Fall reguliert die Elementarschadenversicherung als Zusatzleistung der Hausrat- oder Wohngebäudeversicherung den Schaden. Sie bietet Schutz vor Naturgefahren, wie Starkregen oder Hochwasser sowie bei Schäden durch Abwasser nach einem Rückstau.
Gerade im Keller gibt es vielfältige Ursachen für Schäden durch Wasser.
Bist du Mieter und dein Keller befindet sich in einem Mehrfamilienhaus, ist in der Regel die Wohngebäudeversicherung des Vermieters für den Schaden zuständig. Sie übernimmt allerdings nur die Kosten für Schäden, die am Gebäude selbst entstanden sind.
Entsteht dir an deinen im Keller eingelagerten Sachen ein Schaden durch das Wasser, das bei einem Rohrbruch ausgetreten ist, ist das ein Fall für deine Hausratversicherung oder die Haftpflichtversicherung des Vermieters. War dem Vermieter nachweislich ein Leck im Rohr bekannt und er hat keine oder eine zu späte Reparatur beauftragt, muss er für den Schaden aufkommen.
Wende dich nach einem Wasserrohrbruch immer an deine Hausratversicherung. Sie ersetzt dir deinen Schaden zum Neuwert. Hast du keine Hausratversicherung, zahlt die Haftpflichtversicherung des Vermieters den Schaden. Allerdings ersetzt dir diese nur den Zeitwert für dein beschädigtes oder zerstörtes Hab und Gut.
In einem Einfamilienhaus wird ein Wasserschaden im Keller durch einen Rohrbruch oder ein Leck durch die Wohngebäude- und Hausratversicherung des Eigentümers gedeckt - wenn dieser das Haus selbst bewohnt. Wohnst du in einem Einfamilienhaus zur Miete, musst du als Mieter diese Versicherungen abschließen, nicht dein Vermieter.
Ist deine Waschmaschine ausgelaufen, weil ein Anschluss defekt war, übernimmt deine Hausratversicherung die Regulierung für dein zerstörtes Hab und Gut. Für die feuchten Wände kommt die Wohngebäudeversicherung auf - im Mehrfamilienhaus schließt diese der Vermieter ab.
Ist der Wasserschaden in deinem Keller durch nachweislich fehlerhafte Installation eines Handwerksbetriebs entstanden, übernimmt deine Hausratversicherung die Kosten. Bist du nicht versichert, ersetzt dir die Haftpflichtversicherung des Handwerksbetriebs den Zeitwert.
Grundwasser kann erhebliche Schäden im Keller anrichten, die sich auch negativ auf die Substanz des gesamten Gebäudes auswirken können. Da es sich bei Grundwasser im Keller in der Regel nicht um ein plötzlich auftretendes Ereignis handelt, ist das meist ein nicht versicherter Schaden. Grundwasser tritt meist dann ein, wenn die Abdichtung nicht fachgerecht durchgeführt wurde oder bei einem älteren Gebäude erneuert werden muss.
Kann nachgewiesen werden, dass das Grundwasser im Keller auf einen Mangel bei der Errichtung des Gebäudes zurückzuführen ist, der noch nicht verjährt ist, muss die zuständige Firma den Schaden beseitigen und für die Kosten aufkommen. Hier springt dann meistens deren Haftpflichtversicherung ein.
Ein Rückstau von Abwasser entsteht in der Regel nach lang anhaltendem starkem Niederschlag. Auch ein Starkregen nach einer längeren Trockenperiode kann dazu führen, dass die Kanalisation die Wassermassen nicht mehr aufnehmen kann und es dadurch zu einem Rückstau kommt. Besonders gefährdet sind Gebäude, die sich in der Nähe der Kanalisation befinden.
Liegen Gebäudeteile, wie häufig der Keller, unterhalb der Rückstauebene, besteht die Gefahr, dass das Abwasser aus der Kanalisation durch die Rohre wieder zurück ins Haus gedrückt wird. Über Waschbecken, Toiletten und Duschen tritt das schmutzige Abwasser dann aus und verursacht große Schäden an der Einrichtung. Auch das Gebäude selbst kann Schaden nehmen.
Da es sich hierbei nicht um einen Leitungswasserschaden handelt, musst du einen Wasserschaden im Keller durch Rückstau durch eine Elementarschadenversicherung absichern. Diese kann Bestandteil einer Wohngebäude- und einer Hausratversicherung sein. Die Elementarversicherung der Wohngebäudeversicherung übernimmt die Kosten für die Instandsetzung des Gebäudes nach einem Wasserschaden im Keller. Die Hausratversicherung ersetzt dir deine Möbel und andere im Keller aufbewahrte Dinge.
Auch Unachtsamkeit kann zu einem feuchten Keller führen. Hast du versehentlich ein Kellerfenster offen stehen lassen, durch das es dann hinein geregnet hat, bist du für den Schaden selbst verantwortlich. Denn du hast grob fahrlässig gehandelt. Die meisten Versicherungen lehnen es in diesem Fall ab, die Kosten zu tragen.
Bemerkst du einen Wasser- oder Feuchtigkeitsschaden in deinem Keller, bist du verpflichtet, Sofortmaßnahmen zu ergreifen, um den Schaden so gering wie möglich zu halten. Tust du das nicht, kann das Konsequenzen für die Regulierung des Wasserschadens in deinem Keller bedeuten.
Nachdem du die Sofortmaßnahmen zur Schadensminderung abgeschlossen hast, meldest du den Wasserschaden deiner Versicherung. Eine detaillierte Beschreibung der Schadensursache und der Feuchtigkeitsschäden sowie Bilder zur Dokumentation sind hier wichtig, um schnelle Hilfe zu bekommen.
Bei einem Wasserschaden im Keller durch eine Überschwemmung durch Starkregen ist eine Elementarschadenversicherung zuständig. Schäden durch Regen übernehmen die Hausrat- und Wohngebäudeversicherung im Rahmen ihrer Grunddeckung in der Regel nicht. FRIDAY ersetzt dir Schäden durch Regen- und Schmelzwasser bis zu 1% der Versicherungssumme - allerdings nur, wenn das Wasser nicht durch ein offen stehendes Fenster eingedrungen ist.
Bemerkst du als Mieter einen Wasserschaden im Keller, solltest du Sofortmaßnahmen ergreifen, um das Wasser so gut wie möglich zu beseitigen. Bei einem größeren Wasserschaden rufe die Feuerwehr, damit sie behilflich sein kann, das Wasser abzupumpen. Informiere zeitnah deinen Vermieter, damit er weitere geeignete Maßnahmen einleiten kann.
War der Wasserschaden im Keller versichert, trägt die zuständige Versicherung auch die Kosten für die Trocknung - dazu zählen auch die Stromkosten. Grundsätzlich kommen hierfür die Wohngebäude-, Hausrat-, und Elementarschadenversicherung in Frage.
Tobias ist Experte für versicherungsrechtliche Fragen. Seit Juni 2021 ist er Teil des Legal & Compliance-Teams von FRIDAY und dort inzwischen Junior Analyst. Dabei setzt er sich vor allem mit juristischen Themen in den Bereichen Compliance und Versicherungen sowohl im deutschen als auch im französischen Recht auseinander.
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